State first – Warum mehr denken nicht hilft.

Drei Wörter von Tony Robbins, die alles ändern.

16.11.2025

Seit Jahren hatte ich Tony Robbins auf dem Schirm. In einer Kombination aus Neugier und Ablehnung.

Krass, wie erfolgreich der Typ ist. Und gleichzeitig: Das ist doch nur ein geschickter Menschenfänger. Kluges Marketing. Keine Substanz. Und moralisch fragwürdig, über 10.000 Euro dafür zu verlangen, um mit 4.000 anderen in einer Halle ihm zuzuhören.

Vor sechs Monaten stieß ich auf eine Einladung von ihm. Zwei Tage online. Gratis. Habe den Köder geschluckt und zwei Mal vier Stunden mit ihm online verbracht.

Was ist hängen geblieben?

Erstens: Er hat Substanz. Und er ist ein genialer Verkäufer.

Zweitens: Drei Wörter, die einen Klick-Moment in mir ausgelöst haben.

State > Story > Strategy

In diesem Text geht es nur um State. Die anderen beiden sind wichtig – aber ohne State verpuffen sie. Also: State first.

Warum das wichtig ist

Die meisten Erfolgs-Frameworks haben eines gemeinsam: Denken.

Was ist das Warum? Was ist das Ziel? Was sind meine Blockaden? Wo will ich hin? Was ist mein Nordstern? Was hält mich ab?

Alles denken.

Robbins stellt das auf den Kopf. Seine Voraussetzung für jede Form von Entwicklung ist nicht der Kopf. Sondern der Körper.

State. Der körperliche Zustand.

Seine These: Der körperliche Zustand bestimmt, was und wie wir denken. Er prägt und steuert unseren Geist.

Wenn wir uns körperlich wohl und energiegeladen fühlen, denken wir positiver und konstruktiver.

Und das Wunderbare: Wir können körperliche Zustände in den meisten Fällen zuverlässig erzeugen. Ganz im Gegensatz zu geistigen Zuständen, wo wir uns oft in etablierten Mustern wiederfinden und verfangen.

Was das mit Ihnen zu tun hat

Sie treffen jeden Tag Dutzende Entscheidungen. Unter Druck. Mit unvollständigen Informationen. Mit hohem Einsatz.

Und wenn Sie ehrlich sind: Wie ist die Qualität Ihrer Entscheidungen, wenn Sie körperlich erschöpft sind? Gestresst? Verspannt? Nach sechs Stunden Meetings ohne Pause?

Ihr Unternehmen hängt davon ab, dass Sie gute Entscheidungen treffen. Aber gute Entscheidungen entstehen nicht in einem erschöpften und gestressten Kopf.

Und jetzt kommt die unbequeme Wahrheit: Sie wissen das bereits. Sie wissen, dass Sie sich mehr bewegen sollten. Dass Sie besser schlafen sollten. Dass Sie Pausen brauchen.

Sie tun es trotzdem nicht.

Warum? Weil Sie glauben, keine Zeit zu haben. Aber die Wahrheit ist: Sie haben keine Zeit, weil Sie erschöpft sind. Und Sie sind erschöpft, weil Sie Ihren Körper wie eine Maschine behandeln.

Das ist das Muster. Und es kostet Sie mehr, als Sie denken.

Systemtheoretisch betrachtet: Der Körper ist der Kontext, in dem Denken stattfindet. Genau wie in Organisationen der Kontext das Verhalten prägt, prägt der körperliche Zustand das Denken.

Wenn der Körper im Überlebensmodus ist – gestresst oder erschöpft – fallen wir in alte Muster zurück. Wir treffen Entscheidungen, wie wir schon 100 andere getroffen haben. Nicht weil wir es nicht besser können. Sondern weil das Gehirn Energie spart.

State ändern bedeutet: Muster durchbrechen.

Was ich bei meinen Mandanten sehe

Was ich bei meinen Mandanten oft beobachte: Sie verlassen sich zu sehr auf ihr Denken. Und unterschätzen die Bedeutung des Körpers.

Sie optimieren im Kopf. Analysieren. Grübeln. Planen. Und merken nicht, dass ihr Körper längst auf Reserve läuft.

Ich habe mal einen Geschäftsführer gefragt: “Wie starten Sie in den Tag?”

Wie so viele: Kaffee, News, Mails.

Ich habe ihn eingeladen, für eine Woche den Tag mit Bewegung zu starten. Egal, ob Joggen, Krafttraining oder Spaziergang. Davor kein Kaffee, keine News oder sonstige Nachrichten.

Nach drei Tagen wollte er aufgeben. Zu anstrengend. Zu zeitaufwendig.

Ich habe ihn gefragt: “Wie viele Stunden haben Sie diese Woche in Meetings verbracht, die zu nichts geführt haben?”

Er schwieg.

Dann hat er weitergemacht. Nach zwei Wochen rief er an: “Das ändert alles.”

Er war zuversichtlicher und gelassener. Bessere Gespräche. Bessere Entscheidungen.

Er hat den Ton für den Tag selbst gesetzt. Nicht externe Faktoren. Sein Körper hat die Hormone ausgeschüttet, die zufrieden machen. Verlässlich.

Was bei mir funktioniert

Seitdem ich das erkannt habe, achte ich viel mehr darauf, mich körperlich wohlzufühlen. Besonders zum Start des Tages. Aber auch, wenn dunkle Gedanken aufziehen und ich Gefahr laufe, ins negative Grübeln abzudriften.

Wenn ich merke, dass meine Stimmung kippt, mache ich eine Pause und bewege mich. Raus aus dem Teufelskreislauf.

Am liebsten Sport. Jede Form, die mich Überwindung kostet. Bei mir sind das Burpees, Radfahren, Kettlebells. Das Gefühl nach der Dusche: Zufriedenheit und Klarheit. Es reichen 20 Minuten.

Für mein Zufriedenheitsfundament gehe ich gerne Wandern in den Bergen. Alleine. Meditation hat den gleichen Effekt.

Wenn ich diese Dinge mache, fühle ich mich besser und denke dadurch klarer und besser.

Das ist keine Esoterik. Das ist Neurologie. Und smart.

Was Sie tun können

Die Frage ist nicht nur: Was soll ich denken, um besser zu entscheiden?

Die Frage ist: Wie muss sich mein Körper anfühlen, damit ich klar denken kann?

Also: Was lässt Sie körperlich wohl fühlen?

Schreiben Sie es auf. Und bauen Sie es in Ihren Tag ein. Besonders am Anfang des Tages.

Nicht als Wellness-Programm. Sondern als Werkzeug für bessere Entscheidungen.

Jetzt verstehe ich auch, warum Tony Robbins funktioniert. Die Energie von 10.000 Menschen, die sich durch gemeinsame Bewegung einen körperlich energiereichen Zustand erzeugen – das hat Wirkung. Und das macht er herausragend gut.

Aber Sie brauchen keine 10.000 Menschen. Sie brauchen nur sich. Und die Erkenntnis, dass Ihr Körper der Hebel ist.

Ein Experiment

Sie können sehr pragmatisch erleben, wie der Fokus auf den Körper Ihren geistigen Zustand beeinflusst.

Jedes Gefühl manifestiert sich körperlich. Wenn Sie Ärger empfinden, werden Sie das körperlich verorten können. Vielleicht haben Sie “einen dicken Hals” oder “eine Faust im Magen”.

Wenn Sie das nächste Mal Ärger fühlen, konzentrieren Sie sich mit Ihrer gesamten Aufmerksamkeit auf den körperlichen Ausdruck. Nicht auf die Gedanken. Nur auf den Körper.

Sie werden feststellen: Die Halbwertszeit eines jeden Gefühls sind Minuten. Nicht Stunden. Nicht Tage.

Ärger wird nur dominierend, wenn wir ihn mit Gedanken aufladen. Wie Sauerstoff Feuer stärker brennen lässt.

Worum es wirklich geht

Wir können uns nicht gesund oder erfolgreich denken.

Eine der wirksamsten Strategien für Veränderung ist der Fokus auf den Körper. Wenn wir unseren körperlichen Zustand auf Zufriedenheit schalten, legen wir das notwendige Fundament für einen gesunden Geist.

Sie haben so viele wichtige Entscheidungen zu treffen. Erhöhen Sie deren Qualität durch Ihre körperliche Zufriedenheit.

Nicht als Luxus. Als Notwendigkeit.

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